Direkt zum Hauptbereich

Lachgassedierung gegen die Zahnarztphobie

Lachgassedierung gegen die Zahnarztphobie

Die Angst vor dem Zahnarzt oder bedrückende Sorgen vor einer schmerzhaften Behandlung ist dem Großteil unserer Patienten bekannt. Während das flaue Gefühl in der Bauchgegend oftmals nach Betreten der Praxis bereits wieder verflogen ist, leiden ganze 20 Prozent der Menschen unter einer ernsthaften Zahnarztphobie, der "High Dental Anxiety". Bisher galten für diese Angstkandidaten meist nur langfristige Entspannungstechniken, Beruhigungstabletten oder - bei extremer Ausprägung der Phobie - die Vollnarkose als Auswege. Doch seit einigen Jahren findet das lange vernachlässigte Lachgas wieder vermehrt Anwendung in der Zahnmedizin. Das N2O-Gas bietet dabei die Möglichkeit einer angenehmen Sedierung trotz ansprechbarem Patienten. Der folgende Artikel liefert Ihnen Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Wirkung von Lachgas.

Welche Vorteile bietet mir das Narkosemittel N2O?
Bereits im Jahr 1772 entdeckte Joseph Priestley das Gas Distickstoffmonoxid. Seinen allseits geläufigen Namen "Lachgas" erhielt das Narkosemittel wahrscheinlich aufgrund der Tatsache, dass es zunächst nur als Jahrmarktsattraktion diente. 1844 schließlich nutzten Zahnärzte erstmals die schmerzstillende Wirkung von N2O für Behandlungen wie die Zahnextraktion. Das älteste aller dentalen Narkosemittel bietet unseren Patienten diese Vorteile:

Deutliche Verringerung Ihrer Angst
Angenehmer Entspannungszustand während der Behandlung
Stark reduziertes Schmerzempfinden
Bewusstsein und Ansprechbarkeit bleiben erhalten
Verkehrstüchtigkeit bereits wenige Minuten nach der Behandlung
Sichere Sedierung; Überdosierung nicht möglich
Flexible Steuerung der Entspannungstiefe durch den Zahnarzt
Wie kann man die Wirkung von Lachgas beschreiben?
In der medizinischen Anwendung überzeugt Distickstoffmonoxid mit seinen zwei Wirkkomponenten: der Analgesie und der Anxiolyse. Einfacher ausgedrückt bedeutet dies, dass Lachgas sowohl Ihre Schmerzen lindert als auch beruhigend, Angst mindernd und stimmungsanhebend wirkt. Zur vollkommenen Ausschaltung der Schmerzen sollte auf eine Lokalanästhesie nicht verzichtet werden, die jedoch bereits als weniger unangenehm empfunden wird.

Vorteilhaft für uns als Zahnärzte ist das rasche An- und Abfluten von N2O und somit die gute Steuerbarkeit der Narkose. Dank des geringen Blut-Gas-Verteilungskoeffizienten gelangt das Gas über die Blutbahn sehr schnell an seinen Zielort: das Gehirn. Daher macht sich die Wirkung des Gases bereits beim Einatmen bemerkbar. Nachträglich beschreiben Patienten das Gefühl häufig als eine Art "Schwebezustand", in dem sie sich vom umgebenden Geschehen distanzieren und eine vollkommene Entspannung erleben. Zudem werden durch das Distickstoffmonoxid die störenden Würge- und Schluckreflexe deutlich reduziert. Nach Abschluss der Behandlung erhalten Sie Sauerstoff, während das Lachgas Ihren Körper hauptsächlich über die Lungen wieder verlässt. Nur ein geringer Teil des Gases diffundiert durch Ihre Haut.

» mehr:rotierende instrumente dental   autoklav sterilisatoren zahnarztpraxis


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eine Polymerisationslampe ist eine Lampe – Aufbau & Funktionsweise

Eine  Polymerisationslampe  ist eine Lampe, die zu der Grundausstattung von Zahnarztpraxen gehört. Sie wird zum Aushärten von Füllungen benötigt.  Bei Füllungen und Verblendungen aus Kunststoff kommen heutzutage lichthärtende Kunststoffe zum Einsatz. Dabei handelt es sich in der Regel um sogenannte Komposite. Komposite sind Füllungsmaterialien, die zum einen aus einer organischen Kunststoffmatrix und zum anderen aus einem anorganischen Füllkörper bestehen. Die Polymerisation, also im weitesten Sinne die Aushärtung des Materials, erfolgt in drei Schritten. Vereinfacht ausgedrückt suchen sich bei der Polymerisation freie Radikale bestimmter Moleküle in dem Komposit ein anderes freies Radikal. Dadurch entstehen stabile Verbindungen und das Material härtet aus. Damit diese chemische Reaktion in Gang kommt, werden dem Kunststoffmaterial sogenannte Initiatoren zugesetzt. Durch diese werden die Radikale gebildet. Voraussetzung für die Bildung der Radikale aus den Initiato...

Was ist ein Implantat Zahnmedizin?

Als Implantate bezeichnet man künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingepflanzt werden. Verloren gegangene Zähne können so dauerhaft ersetzt werden. Ein Zahnimplantat besteht aus dem Implantatkörper, der im Knochen verankert ist, und den Aufbauteilen, auf denen die sogenannte Suprakonstruktion – Kronen oder Haltevorrichtungen für Prothesen – befestigt werden. Implantat und Suprakonstruktion zusammen bilden den neuen, voll funktionsfähigen Zahn. Da das Zahnimplantat mit dem Knochen verwächst, übernimmt es die Aufgabe der eigenen Zahnwurzel: Einzelkronen und Brücken bekommen dauerhaften Halt und herausnehmbarer Zahnersatz (Prothesen) ist sicher befestigt. Das bevorzugte Material für Implantate ist hochreines Titan. Dieses Metall weist eine hohe Gewebeverträglichkeit auf und löst keine allergischen oder Fremdkörperreaktionen aus. Darüber hinaus zeichnet es sich dadurch aus, dass es besonders gut mit dem Knochen verwächst.

Reinigen von Mineralien, Edelsteinen und Schmuck mit dem Ultraschallreiniger

Die Reinigung mit Ultraschall ist eine ausgesprochen effektive und schonende Reinigungsmethode – die Reinigungskraft von Ultraschallgeräten ist mit herkömmlichen Verfahren nicht erreichbar. Durch das hochwirksame Prinzip des „elektronischen Bürstens“ reinigen Ultraschallgeräte in wenigen Minuten und sind wirksamer als jede manuelle Säuberungstechnik. Die Ultraschallreinigung eignet sich auch hervorragend zur Reinigung von Mineralien, Kristallen, Edelsteinen und Edelsteinschmuck – unter der Voraussetzung dass einige Regeln und Ausnahmen beachtet werden. Die Reinigungswirkung von Ultraschallgeräten erstreckt sich von der Oberfläche des Reinigungsgutes bis hinein in Ritzen oder Hohlräume. Daher eignen sich Ultraschallreiniger gerade für ansonsten schwierig zu reinigende Mineralstufen, darunter solche mit schwer zugänglichen Stellen, z.B. Drusen, Aggregate, nadelige Kristalle oder auch Kleinstufen bzw. „Micromounts“. Die Funktionsweise eines Ultraschallreinigungsgerätes Das Prinzip der Ul...